Inhalt:

Zukunftsfähig Wirtschaften. Ökonomie utopisch denken

Die Übung geht den Fragen nach, wie wir zukünftig wirtschaften wollen, welche Ansätze und Visionen es gibt. Wie kann ich mir Zukünfte vorstellen und davon auf Denken und Handeln in der Gegenwart schließen (futures literacy)?

Dauer 4 bis 6 Unterrichtseinheiten
Schulstufe ab der 11. Schulstufe
Methodisch-didaktische Hinweise Im Rahmen sozioökonomischer Bildung kann das Potenzial von Utopien auf mehreren Ebenen entfaltet werden. Einerseits im Inhaltsbereich (Phase 1), wo konkurrierende Entwürfe wie Jeremy
Rifkins Vision vom "Nutzen statt Besitzen" sowie gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften (CSX) behandelt werden. Ergänzend ermöglicht eine Simulation in Form einer Bieterrunde die exemplarische Auseinandersetzung mit solidarischem Wirtschaften. Andererseits geht es um Utopie als "Methode" (Phase 2 – Zukunftswerkstätten), verstanden als gestalterische Eröffnung von
Möglichkeitsräumen. Die Methode des Zukünftelabors lässt sich mit der UNESCO-Konzeption der Futures Literacy verbinden: der Fähigkeit, sich vielfältige Zukünfte vorzustellen und diese als
Linse zur Deutung und Gestaltung der Gegenwart zu nutzen.
Die Erarbeitung der Rifkin-Utopie (Phase 1a) zielt darauf, diese nachzuvollziehen, kritisch zu würdigen und durch kontroverse wissenschaftliche wie lebensweltliche Perspektiven differenziert zu
beurteilen. Die Arbeit mit utopischem Denken (Phase 1b) soll Denkflexibilität fördern und dazu anregen, Zukünfte vorstellbar zu machen, um aus ihnen heraus Gegenwart neu zu denken.
Materialien Arbeitsblätter
Lehrplanbezug Geografie und wirtschaftliche Bildung
Quelle/Autor

aus Utopien für den Unterricht

Autor: Marcel Beyer
Aktualisiert 2.12.2025

 

Ablaufbeschreibung

 

Thematische Hinführung

Könnte es auch anders sein? Schon Thomas Morus’ UtopierInnen (1516) sehen auf ihrer Insel ein ideales Staatswesen verwirklicht, welches grundlegende ökonomische Fragen gänzlich anders beantwortet, als das in Europa üblich war. Arbeit und Pflichterfüllung stehen im Dienst der Gesellschaft, die als egalitär und ohne den Primat von Privateigentum und Geldwirtschaft imaginiert wird. Kontrovers verhandelt wird mindestens seit der großen Zäsur der 1990er-Jahre, welche Rolle (politische) Utopien in Bezug auf Wirtschaft in der Gesellschaft überhaupt noch spielen sollten. Gegenwärtig nimmt utopisches Denken besonders in der Nachhaltigkeitsdebatte wieder Fahrt auf und zeigt sich in unterschiedlichen sozial-ökologischen Utopien.

 

In Phase 1 steht der Umgang mit utopischen Entwürfen im Vordergrund. Dabei umfasst das Material zwei gegensätzliche Ansätze. Jeremy Rifkins Vision vom "Nutzen statt Besitzen" stellt dabei die Grundlage für die Infrastruktur einer "dritten industriellen Revolution" im Jahr 2050 dar. Demgegenüber wird gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften am Beispiel der Landwirtschaft vorgestellt, worin eine reale Utopie fern von Staat und Markt gezeichnet wird.

 

In Phase 2 werden Methoden vorgeschlagen, die aus dem Bereich der Futures Literacy
Laboratories (Zukünftelabor) stammen. Hier geht es in einem ersten Zugriff darum, selbst in Kontakt mit Zukünften zu kommen und dahingehend die Imagination zu sensibilisieren. Beide Phasen können auch unabhängig voneinander eingesetzt werden, etwa je nach Zeitrahmen oder thematischem Fokus.

Unterlagen für die Übung
Arbeitsblätter [pdf, 223 KB]
Gesamte Übung [pdf, 228 KB]

 

Weiterführende Links
Politiklexikon für junge Leute:  Klimawandel | Nachhaltigkeit Partizipation Utopie | Wirtschaftspolitik

Industrie, Innovation und Infrastruktur – SDG 9
Nachhaltige/r Konsum und Produktion - SDG 12
 (Dossier Sustainable Development Goals)

 

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