Selbstbewusste Kinder und Jugendliche brauchen keine destruktiven Ideologien
Als Reaktion auf aktuelle Radikalisierungstendenzen stellte Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek Anfang Februar 2015 finanzielle Mittel für 300 Workshops an Schulen aller Schulstufen in Österreich zur Verfügung. Aufgrund der großen Resonanz seitens der Schulen wurde die Anzahl der Workshops im April erhöht. Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule wurde mit der Koordination dieser Workshops beauftragt.
Das Workshop-Angebot
Die Schwerpunkte der Workshops lagen auf der Stärkung (demokratie-)politischer Kompetenzen und umfassten die Bereiche Demokratie, Menschenrechte, De-Radikalisierung, Anti-Diskriminierung, Anti-Rassismus, Gewaltprävention, Diversität, Inklusion, Transkulturalität, Soziales Lernen etc. Ziel der Workshops war, die langfristige pädagogische Präventionsarbeit zu unterstützen.
Insgesamt boten 45 Organisationen 93 unterschiedliche Workshopthemen an, wobei ein Teil dieser Angebote nur regional abgehalten wurde. 545 Schulworkshops fanden im Zeitraum März bis Dezember 2015 statt.
Feedback Schulen (Auswahl): Was sonst nur ein Schlagwort ist oder ein leeres Wort in den Medien, bekam plötzlich "ein Gesicht".(Feedback zum Workshop "Stationen einer Flucht" der Asylkoordination Österreich)
"Ich bin für das Wohlfühlen anderer wichtig" (= trage Verantwortung),"Ich kann etwas zum (guten) Wir-Gefühl beitragen", ist jetzt sicher (fast) jedem Kind klar geworden. (Feedback zum Workshop "Zivilcourage – Deeskalation von Konflikten" des Friedensbüros Salzburg)
Die AnbieterInnen griffen in ihren Workshops auf eine Vielzahl unterschiedlicher Zugänge zurück. Neben klassischen Settings, wie Vorträgen mit anschließender Diskussion, kamen häufig interaktive Methoden zum Einsatz: Rollenspiele, theaterpädagogische Elemente, soziometrische Übungen, Brainstorming, Gruppen- und Einzelarbeit, Spiele, Einsatz von Medien wie Film etc. Jeder Workshop endete mit einer Reflexionsrunde.
Wir konnten die SchülerInnen abholen und einen sicheren Rahmen für sie schaffen, um über ihre Erfahrungen zu sprechen. ... Während des Workshops waren die SchülerInnen sehr aufgeschlossen und hatten einen großen Redebedarf.(Feedback des Workshop-Anbieters TIGRA – Tiroler Gesellschaft für rassismuskritische Arbeit)
Die Abschlussveranstaltung der Initiative "Bildung für De-Radikalisierung" im Bundesministerium für Bildung und Frauen am 27. November 2015 bot den an der Initiative beteiligten Organisationen die Gelegenheit, sich über die Ergebnisse und gewonnenen Erfahrungen auszutauschen und weitere Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten zu diskutieren.