Unsere un(heile) Welt
| Dauer | 6 bis 8 Unterrichtseinheiten |
| Schulstufe | ab der 9. Schulstufe |
| Methodisch-didaktische Hinweise | Der Fokus dieses Unterrichtsbeispiels liegt auf dem gezielten Wahrnehmen, Erkennen und Begreifen utopischer Inhalte wie auch einer eutopischen und dystopischen Formensprache. Ziel ist es, eutopische und dystopische Ideen als historisch und kulturell spezifisch zu erkennen sowie formalästhetische Elemente, die anziehende bzw. abschreckende Wirkung haben, zu reflektieren, zu diskutieren und selbst gezielt anzuwenden. Die Bildbeispiele sind so gewählt, dass inhaltsanalytische und formanalytische Bildbetrachtungen ermöglicht werden. Im Sinne der Critical Diversity Literacy soll der Fokus bei der Inhaltsanalyse darauf gelegt werden, wie divers und inklusiv die alternativen Wirklichkeiten in den eutopischen bzw. dystopischen Bildern dargestellt sind. Inwiefern stellen die dargestellten Eutopien eine diverse Gesellschaft dar und sind inklusiv? Inwiefern werden in den dargestellten Dystopien (Rand-)Gruppen oder Minoritäten ausgeschlossen? |
| Materialien | Arbeitsblätter |
| Lehrplanbezug | Kunst und Gestaltung, Ethik |
| Quelle/Autorin | Autorin: Iris lander |
| Aktualisiert | 2.12.2025 |
Ablaufbeschreibung
Thematische Hinführung
In der Kunst und ihrer Geschichte gibt es ebenso wie in der populären Kultur viele unterschiedliche Darstellungen von Eutopien und Dystopien. Diese Bilder transportieren auch Vorstellungen davon, wie eine (nicht) wünschenswerte Welt und Gesellschaft in den jeweiligen Zeiten und (Sub-)Kulturen gedacht wird. Was zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Kontext als ideal angesehen wird, kann zu anderen Zeiten oder in anderen Zusammenhängen als katastrophal gelten. In diesem Unterrichtsbeispiel steht die Auseinandersetzung mit bewusst gestalteten, aber nicht immer bewusst erfahrenen utopischen Bildern im Zentrum. Durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Vorstellungen in Eutopien/Dystopien und die Verknüpfung mit ihrer formalästhetischen Wirkung können sich SchülerInnen sowohl im Bereich der Visual Literacy als auch im Bereich der Critical Diversity Literacy üben.
Die erste Phase des Unterrichts (ca. eine Doppelstunde) widmet sich der Betrachtung und Analyse von vier eutopischen und dystopischen Bildern aus Kunst und/oder Popkultur. Nach einer Diskussion der Frage, wodurch sich Eutopien und Dystopien jeweils auszeichnen und was sie unterscheidet, widmen sich die SchülerInnen den Bildern. Die Bilder werden in Kleingruppen zunächst auf den eutopischen und dystopischen Gehalt hin untersucht, anschließend auf Gestaltungsmittel. Ein besonderer Fokus in der Inhaltsanalyse wird auf die Vorstellungen von Welt und Gesellschaft gelegt, die in den Bildern vermittelt werden. Die Ergebnisse der Gruppen werden im Plenum präsentiert, verglichen und diskutiert.
Anschließend folgt mit Phase 2 eine Gestaltungsphase mit abschließender Reflexion, die zwei bis drei Doppelstunden umfasst. Es wird die Aufgabe gestellt, eutopische in dystopische Bilder und umgekehrt umzugestalten. Die Lehrperson druckt die Bilder aus und bringt sie in den Unterricht mit. Den SchülerInnen werden zwei eutopische und zwei dystopische Bilder vorgelegt, aus denen sie je eines auswählen. In Partner/innenarbeit werden die Bilder umgestaltet, wobei sie Techniken des Beschneidens, Übermalens, Ergänzens, Collagierens usw. verwenden können. In der abschließenden Reflexion werden die Arbeiten im Plenum präsentiert und die verwendeten Strategien beschrieben und diskutiert.
