Inhalt:

Die Geschichte der Zukunft

Die Übung geht den Fragen nach, was Zukunftsutopien über ihre Entstehungszeit ausssagen und wie Utopien die Zukunft beeinflussen können.

Dauer 4 bis 5 Unterrichtseinheiten
Schulstufe 8. und 9. Schulstufe
Methodisch-didaktische Hinweise Utopische Postkarten um 1900 sind gutes Material für den Unterricht, weil oftmals das Jahr 2000 als Projektionsfläche gewählt wurde und so ein direkter Abgleich mit der Lebenswelt möglich ist. SchülerInnen werden in diesem Unterrichtsbeispiel an Quellenkritik und Dekonstruktion herangeführt. Es besteht eine Differenzierungsmöglichkeit für die Aufgabe A5. Im Rahmen der Analyse der Postkarte sollen sie lernen, die Perspektivität der Zukunftsdarstellung wahrzunehmen und kritisch zu durchleuchten. In den Phasen 2 und 3 wird auf Utopien aus der Lebenswelt der SchülerInnen eingegangen, wodurch auf die Prinzipien der Lebensweltorientierung und insbesondere auf digitale Medienbildung fokussiert wird. Das abschließende Ziel ist, dass die SchülerInnen ihre Erkenntnisse aus den historischen Analysen für die eigene Orientierung in Gegenwart und Zukunft nützen können.
Materialien Arbeitsblätter
Lehrplanbezug Geschichte und Politische Bildung, Kunst und Gestaltung
Quelle/Autor

aus Utopien für den Unterricht

Autor: Elias Kirchtag
Aktualisiert 2.12.2025

 

Ablaufbeschreibung

 

Thematische Hinführung

Um 1900 war es für Postkartenverlage besonders reizvoll, Ansichten von Städten mit Utopien der Zukunft collageartig zu überlagern, was die schiere Größe mancher Sammlungen zeigt. Oft spiegelt sich der hohe Fortschritts- und Technisierungsgedanke der Zeit in diesen utopischen Bildern wider. Sie können für den Geschichtsunterricht als Zukunftsdarstellung und zugleich als Quelle für die Entstehungszeit behandelt werden. Hier können sich Parallelen zur Gegenwart eröffnen, in der bspw. technische Lösungen für den Klimawandel immer wieder als Utopie gezeichnet werden.
Es stellt sich jedoch grundsätzlich die Frage, inwiefern jede eutopische Zukunftsvision Kind ihrer Zeit ist und später auch als dystopisch wahrgenommen werden kann. Weiters ist interessant zu hinterfragen, inwieweit es sich bei Zukunftsutopien um selbsterfüllende Prophezeiungen handeln kann.

 

In Phase 1 wird eine Postkarte mit einer Ansicht der Stadt Salzburg als Zukunftsvorstellung (um 1900) bearbeitet. Unter den Zusatzmaterialien findet sich eine umfassende Linksammlung zu utopischen Postkarten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, die in einer Adaption auch statt der Salzburger Karte verwendet werden können. In der ersten Phase geschieht eine quellenkritische und dekonstruktive Analyse, wobei sich die kognitive Anforderung an die SchülerInnen kontinuierlich steigert. Schließlich bewerten die SchülerInnen die enthaltenen Utopien, die noch nicht eingetreten sind, für sich als Eutopie oder Dystopie.

 

Anschließend dürfen die Jugendlichen in Phase 2 eine utopische Postkarte eines selbstgewählten Orts gestalten und im nächsten Schritt online posten. Hier könnte, falls vorhanden, der Social-Media-Kanal der Schule genützt werden ("Post aus der Zukunft"). Ansonsten können auch Kanäle wie die Schulwebsite oder ein digitales Klassenforum bespielt werden. Ziel ist hier im Sinne der Medienbildung die implizite Anleitung zum konstruktiven Diskurs im digitalen Raum. Abschließend diskutieren die SchülerInnen schriftlich die obenstehenden Fragen zum Utopiebezug.

Unterlagen für die Übung
Arbeitsblätter [pdf, 223 KB]
Gesamte Übung [pdf, 228 KB]

 

Weiterführende Links
Politiklexikon für junge Leute:  DigitalisierungMedien | Utopie
Zukunft lernen – Hoffnung üben (Podcast Richtig & Falsch)

 

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