Inhalt:

Blumental unverblümt

In der SchülerInnenzeitung Blumental unverblümt wurde ein Lehrer persönlich angegriffen. Der Direktor/die Direktorin schlägt nun vor, jede Ausgabe vor dem Erscheinen von einem Lehrer/einer Lehrerin begutachten zu lassen. SchülerInnen, ElternvertreterInnen, LehrerInnen und der Direktor/die Direktorin treffen sich zur Diskussion.

Dauer 1 Stunde
Schulstufe 9.-13. Schulstufe
Methoden Rollenspiel
Materialien Kopien der Rollenbeschreibungen (siehe Downloads)
Kompetenzen Handlungskompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz
Zielsetzungen Durch die Beschäftigung mit dem Thema Pressefreiheit setzen sich die SchülerInnen auch mit der Rolle von Medien und deren Verantwortung gegenüber den KonsumentInnen auseinander.
Lehrplanbezug Politische Bildung, Deutsch
Quelle

Gerald Kador Folkvord,
Wa(h)re Information. Pressefreiheit und ihre Grenzen, Teaching Human Rights, Nr. 15, Frühling 2003,

Hg. Servicestelle Menschenrechtsbildung (nunmehr Zentrum polis)

Aktualisiert 15.1.2024

 

Ablaufbeschreibung

 

Schritt 1:

Stellen Sie zunächst kurz den Rahmen des Rollenspiels vor:

Der Ort der Handlung ist die AHS Blumental, irgendwo in Österreich. Vor einigen Monaten hat eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen eine SchülerInnenzeitung ins Leben gerufen. Die Zeitung mit dem Titel Blumental unverblümt ist bisher viermal erschienen. Schon wegen früherer Ausgaben hat es immer wieder Aufregung gegeben, weil die Zeitung sich auch kritisch zu politischen Themen geäußert hatte und einige Eltern der Meinung waren, politische Diskussionen hätten in einer Schule nichts verloren.
Die soeben erschienene Ausgabe von Blumental unverblümt hat jetzt aber einen echten Skandal verursacht. In dieser Auflage ist unter anderem ein Artikel abgedruckt, in dem ein recht unbeliebter Lehrer der Schule persönlich angegriffen und als "Faschist" und "Menschenhasser" bezeichnet wird. Die Schulleitung will deshalb, dass die SchülerInnenzeitung in Zukunft vor dem Erscheinen von einem Lehrer oder einer Lehrerin begutachtet wird, der/die wenn nötig verlangen kann, dass Artikel umgeschrieben oder ganz weggelassen werden. Zur Erörterung dieser Maßnahme hat die Direktorin/der Direktor jetzt mehrere Personen zu einer Besprechung eingeladen.

 

Schritt 2:

Rollenverteilung

Für das Rollenspiel benötigen Sie sechs DarstellerInnen. Schreiben Sie die Rollen zunächst an die Tafel, auf das Whiteboard, auf eine Flipchart. Dies erleichtert die Rollenvergabe und macht es den nicht mitspielenden Schülern und Schülerinnen leichter, die Übersicht zu behalten.

 

Die Rollen sind:

  • Herr/Frau DirektorIn Schöberl, der/die SchulleiterIn
  • Prof. Kurz
  • Prof. Heimlich
  • Herr/Frau Stoll, ElternvertreterIn
  • Bernhard/Beate, ChefredakteurIn von Blumental unverblümt
  • Miro/Miriam, SchulsprecherIn

Verteilen Sie die Rollen (wichtig: niemand soll zum Mitspielen gezwungen werden). Eventuell können Sie auch noch zwei (freiwillige) BerichterstatterInnen ernennen. Diese sollen nicht selbst mitspielen, sondern das, was sich in der Szene ereignet hat, am Ende kurz mündlich zusammenfassen. Erklären Sie auch, dass alle, die keine Rolle haben, aktive ZuschauerInnen sein werden. Das heißt, dass sie die Szene genau beobachten sollen, um sich nachher dazu äußern zu können.

 

Schritt 3:

Vorbereitung

Nun erhält jede/r der DarstellerInnen seine/ihre Rollenbeschreibung und zieht sich kurz zurück (wenn möglich außerhalb des Klassenzimmers), um sich auf seine/ihre Rolle vorzubereiten. Um die Wartezeit zu überbrücken, können Sie den verbliebenen SchülerInnen etwas mehr über den Hintergrund der einzelnen Charaktere erklären. Nach etwa fünf Minuten kommen die DarstellerInnen zum Rollenspiel zusammen.
Ort der Handlung ist das Büro von DirektorIn Schöberl. Achten Sie bei der Sitzanordnung darauf, dass die ZuschauerInnen alle DarstellerInnen gut sehen können.

 

Schritt 4:

Rollenspiel

Auf Ihre Aufforderung hin ergreift DirektorIn Schöberl das Wort und das Rollenspiel beginnt.
Während des Rollenspieles soll es zu keinerlei Interventionen von Seiten der ZuschauerInnen – auch nicht von Ihnen – kommen. Beenden Sie das Spiel, wenn sich entweder die Charaktere auf eine Lösung geeinigt haben, oder wenn sich abzeichnet, dass keine weitere Entwicklung mehr wahrscheinlich ist.

 

Schritt 5:

Reflexion und Diskussion

Setzen Sie sich nach Ende des Spieles mit allen SchülerInnen (DarstellerInnen und ZuschauerInnen) im Kreis zusammen. Falls zu Beginn BerichterstatterInnen ernannt wurden, sollen diese jetzt kurz aus ihrer Sicht zusammenfassen, was sich ereignet hat. Hierauf sollten die DarstellerInnen nacheinander Gelegenheit haben zu sagen, wie es ihnen jetzt geht und wie sie die Szene empfunden haben.
Öffnen Sie schließlich den Raum für eine allgemeine Diskussion (siehe dazu die Diskussionsfragen unter Downloads).

 

Unterlagen für die Übung + Downloads

 

Links + Medientipps

Politiklexikon für junge Leute: Meinungsfreiheit | Pressefreiheit
3. Mai: Welttag der Pressefreiheit

Mediaculture Online – Das Portal für Medienpädagogik und Medienkultur

Sie finden hier Informationen, wenn Sie mit Ihrer Klasse eine Unterrichtseinheit zum Thema Radio gestalten, einen Film drehen oder sich einfach nur inspirieren lassen wollen.

www.mediamanual.at

Plattform zur Förderung der aktiven Medienarbeit an der Schule. Bietet Informationen, Lectures, Workshops zu Film&Video, Computer und neuen Medien.

Zentrum polis - Politik Lernen in der Schule, Helferstorferstraße 5, 1010 Wien
T 01/353 40 20 | service@politik-lernen.at