Bevölkerungsexplosion oder Bevölkerungskollaps?
| Dauer | 2 Unterrichtseinheiten |
| Schulstufe | ab der 11. Schulstufe |
| Methodisch-didaktische Hinweise | Wie nahezu alle in die Zukunft projizierten Problemfelder ist auch das der demografischen Entwicklung für die Lernenden leichter zu erschließen, wenn sie sich mit vergangenen Entwicklungslinien auseinandersetzen und überprüfen, ob und inwieweit frühere Prognosen und Zukunftsvisionen zum Thema eingetroffen sind. Im Unterrichtsbeispiel sollen die SchülerInnen entsprechende historische Vergleiche anstellen, demografische Prognosen einer kritischen Beurteilung unterziehen und sich analytisch und synthetisch mit (dystopischen) Zukunftsvisionen zum Thema auseinandersetzen. Eine vorherige Auseinandersetzung mit den Grundlagen der historischen Bevölkerungsforschung (z.B. Arbeit mit Kirchenbüchern und Bevölkerungsstatistiken) wird empfohlen.1 |
| Materialien | Arbeitsblätter |
| Lehrplanbezug | Geschichte und Politische Bildung, Geografie und wirtschaftliche Bildung |
| Quelle/Autor | Autor: Heinrich Ammerer |
| Aktualisiert | 2.12.2025 |
Ablaufbeschreibung
Thematische Hinführung
Während das 20. Jahrhundert von der Furcht vor einer globalen Bevölkerungsexplosion geprägt war, hat sich in den letzten Jahrzehnten umgekehrt die Furcht vor allzu stark fallenden Geburtenraten, einer damit verbundenen Überalterungskrise und dem Kollaps der Bevölkerungsstrukturen verbreitet. Im Unterrichtsbeispiel werden beide Befürchtungsrichtungen historisch, statistisch und (in ihren dystopischen Ausformulierungen) populärkulturell kontextualisiert, wobei u.a. die Möglichkeiten und Grenzen demografischer Prognosen angesichts eines multifaktoriellen Geschehens und der menschlichen Innovationsfähigkeit thematisiert werden sollen.
In Phase 1 steht der Umgang mit den malthusianischen Befürchtungen der 1960/70er-Jahre im Mittelpunkt, indem exemplarisch eine populärkulturelle dystopische Umsetzung analysiert und der Frage nachgegangen wird, warum die Vision nicht Wirklichkeit wurde.
In Phase 2 setzen sich die Lernenden mit aktuellen Prognosen und populärkulturellen dystopischen Umsetzungen auseinander. Hier entwerfen sie auch eigene dystopische Visionen, mit denen Aspekte dieser Prognosen ausgemalt werden könnten, und reflektieren abschließend grundlegende methodische Fragen.
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1 Beispielsweise in: Ammerer, H. (2013). Geschichte.aktuell. Methoden- und Kompetenztraining. Arbeitsheft für die 9.–13. Schulstufe. Veritas. S. 27–28.
