Das Europäische Parlament setzt in allen EU-Mitgliedstaaten das Programm "Botschafterschulen des Europäischen Parlaments" um. Ziel des Programms ist es, das Bewusstsein für Europa und für das Europäische Parlament sowie die europäische Demokratie bei jungen Menschen zu fördern. Zentrum polis unterstützt seit 2017 das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich bei der Umsetzung dieses Bildungsprogramms.
Die teilnehmenden Schulen aus ganz Österreich sind dazu eingeladen, Lehrkräfte und SchülerInnen als "BotschafterInnen für das Europäische Parlament" zu nominieren. Die ausgewählten Schulen bzw. deren VertreterInnen erhalten Materialien (Lernmodule Teile 1 bis 5) zur Verfügung gestellt und haben die Möglichkeit, Seminare rund um das Thema Europäische Union bzw. Europäisches Parlament zu besuchen. In einem zweiten Schritt werden die Schulen von MitarbeiterInnen des Verbindungsbüros oder von Zentrum polis besucht und evaluiert, inwieweit sie die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt haben, um als Botschafterschule ausgezeichnet zu werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind insgesamt 75 österreichische Schulen als Botschafterschulen des Europäischen Parlamenst zertifiziert.
Das Programm legte im ersten Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf Berufsschulen sowie Polytechnische Schulen und widmete sich neben einer allgemeinen Einführung in die Europäische Union dem Thema "Demokratie im digitalen Zeitalter". Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde am 5. Dezember 2017 im Haus der Europäischen Union in Wien den ersten 20 Schulen der Status einer "Botschafterschule des Europäischen Parlaments" verliehen.
Im zweiten Jahr spannte sich der Bogen von PTS über AHS, HBLFA, HLW bis hin zu Berufsschulen. So wie im ersten Jahr erhielten die teilnehmenden Schulen die eigens für das Programm erstellten Materialien und die SeniorbotschafterInnen trafen sich zu Seminaren in Wien. Erstmals hatten auch alle JuniorbotschafterInnen die Möglichkeit, an einem vom Verbindungsbüro organisierten Workshop in Wien teilzunehmen.
Im dritten Jahr kamen 20 Schulen neu dazu. Auch sie erhielten in bewährter Weise die Materialien und ihre Senior- sowie JuniorbotschafterInnen hatten die Möglichkeit, an Seminaren im Haus der EU in Wien teilzunhmen. Der Schwerpunkt lag im Schuljahr 2018/19 auf den Europawahlen.
Trotz der schwierigen Umstände im Schuljahr 2019/20 konnten viele Aktivitäten des Programms umgesetzt werden. Insgesamt wurden in diesem Jahr 15 Schulen evaluiert und erhielten den Status "Botschafterschule des Europäischen Parlaments". Eine feierliche Zeremonie für die Zertifizierung der Schulen konnte aufgrund Covid-19 nicht stattfinden, jedoch bedankte sich der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Othmar Karas mittels Videobotschaft bei den Schulen für ihr Engagement, Europa für junge Menschen greif- und erlebbar zu machen.