Hinschauen, aktiv werden
Dauer | 1 -2 Unterrichtseinheiten |
Schulstufe | ab der 9. Schulstufe |
Methoden | Partnerarbeit, Diskussion im Plenum, Internetrecherche |
Materialien | Kopien des Textbeispiels (siehe Unterlagen), mehrere Computer mit Internetzugang |
Kompetenzen | Urteilskompetenz, Sachkompetenz |
Zielsetzungen |
Die SchülerInnen beschäftigen sich mit dem Thema Behinderung und bekommen anhand eines konkreten Falls Einblick in die Arbeit der Volksanwaltschaft. |
Lehrplanbezug | Politische Bildung und Recht; Geschichte und Politische Bildung |
Quelle |
Textquelle: Gertrude Brinek: Junge MENSCHEN und ihre RECHTE. Eine Publikation der Volksanwaltschaft. Wien – Ohlsdorf: Edition Ausblick, 2013. |
Aktualisiert | 31.1.2020 |
Ablaufbeschreibung
Schritt 1
Teilen Sie die kurze Fallgeschichte aus. Die SchülerInnen sollen zunächst in Partnerarbeit überlegen, was Toni aus ihrer Sicht für sein gesundes Aufwachsen brauchen würde. Sie haben 15 Minuten Zeit, Stichworte zu machen.
Im Plenum werden die Ideen zusammengetragen und auf die Tafel geschrieben. Erstellen Sie daraus eine Liste von Prioritäten (per Abfragen und Markieren der Vorschläge).
Schritt 2
Die Klasse wird in 2 Gruppen geteilt. Eventuell kann die Internetrecherche als Hausaufgabe erfolgen.
Gruppe 1, Arbeitsaufgabe: Welche Punkte aus dem Heimaufenthaltsgesetz (2005) sind in der Lebenssituation von Toni betroffen? Gibt es einen oder mehrere Verstöße gegen das Gesetz?
- Das Heimaufenthaltsgesetz ist in einer Broschüre vom VertretungsNetz (Erwachsenenvertretung, Patientenanwaltschaft, BewohnerInnenvertretung, 2019) als Download verfügbar. https://vertretungsnetz.at/fileadmin/user_upload/6_Bewohnervertretung/2019_Broschu__re_HeimaufG.pdf [795 KB]
Gruppe 2, Arbeitsaufgabe: Kann die Volksanwaltschaft im Hinblick auf Toni einschreiten? Wenn ja, was könnte sie veranlassen? Werden Kinderrechte im Fall von Toni verletzt?
Die SchülerInnen recherchieren auf der Website der Volksanwaltschaft, was deren Aufgabe ist, insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung von Menschenrechten. Sie machen dazu Notizen.
- https://volksanwaltschaft.gv.at
- Konvention über die Rechte des Kindes (1989, einfache Version, Quelle: d@dalos, UNESCO-Bildungsserver für Demokratie-, Freidens- udn Menschenrechtserziehung). www.politik-lernen.at/dl/koMmJKJKoNLnMJqx4LJK/Kinderrechtskonvention_Kurzfassung_web.pdf [258 KB]
Schritt 3
Erörtern Sie nun mit der Klasse die Bedeutung der Volksanwaltschaft und ihrer Kommissionen zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte als Nationaler Präventionsmechanismus (siehe hiezu: http://volksanwaltschaft.gv.at/praeventive-menschenrechtskontrolle).
Schauen Sie gemeinsam noch einmal auf die zu Beginn entwickelten Ideen der SchülerInnen für ein besseres Leben für Toni: Was davon ist nach von den gesetzlichen Grundlagen her umsetzbar bzw. wäre einklagbar?
Zur Vertiefung:
Wenn Sie sich mit Ihren SchülerInnen noch eingehender mit dem Thema beschäftigen wollen, bieten sich folgende Übungen aus der Praxisbörse an:
Menschen mit Behinderung im Alltag
Inklusive Bildung – hat die Sonderschule ausgedient?
Wenn Sie die Arbeit der Volksanwaltschaft näher interessiert, so besteht auch für Schulklassen die Möglichkeit, über die Presseabteilung einen Besuch zu organisieren.
Unterlagen
Textbeispiel [pdf, 7 KB] "Wenn ich nicht wegschauen darf"
Link- und Medientipps
Gertrude Brinek: Junge MENSCHEN und ihre RECHTE. Eine Publikation der Volksanwaltschaft. Wien – Ohlsdorf: Edition Ausblick, 2013. Das Buch behandelt einige Beispiele aus dem Leben junger Menschen und richtet sich auch an diese selbst. Das Thema Menschenrechte und Kinderrechte wird auf anschauliche Weise behandelt, Lehrkräfte finden darin einen nützlichen Ratgeber bei der Behandlung des Themas im Unterricht.
Volksanwaltschaft: www.volksanwaltschaft.gv.at
Politiklexikon für junge Leute: Diskriminierung | Menschenrechte | Kinderrechte/Kinderrechtskonvention