Faktencheck zu Mythen, Missverständnissen und falschen Annahmen
Dauer | 1-2 Unterrichtseinheit(en) |
Schulstufe | ab der 8. Schulstufe |
Methoden | Einstiegs- und Vertiefungsübung in Kleingruppen, Diskussion |
Vorbereitung/ Materialien |
Einstieg: Kärtchen mit Mythen, Antwortkärtchen mit Fakten (siehe Downloads) Vertiefung: Informationsblätter des Vereins Autonomer Österreichischer Frauenhäuser (AÖF) – siehe unten Links und Medientipps und ggf. zusätzliche Informationen, die von Websites einschlägiger Einrichtungen heruntergeladen werden können. |
Kompetenzen | Urteilskompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen setzen sich mit Stereotypen und Vorurteilen im Kontext "Gewalt in der Familie auseinander. Sie hinterfragen eigene Einstellungen und Haltungen und sollen in der Diskussion mittels Fakten und Informationen zu fundierten Standpunkten finden. Mit diesen können sie in Alltagsdiskussionen Mythen entkräften und für mehr Gendergerechtigkeit eintreten. |
Lehrplanbezug | Geschichte und Politische Bildung, Ethik |
Quelle | polis aktuell 9/2021: Tatort Familie. Gewalt gegen Frauen und Kinder |
Aktualisiert | 27.11.2023 |
Ablaufbeschreibung
Schritt 1:
Einstieg
Teilen Sie die Klasse in Kleingruppen (vier bis fünf SchülerInnen) und geben Sie jeder Gruppe einen Kärtchensatz mit Mythen (siehe Downloads). Jede Gruppe liest sich nun die Mythen durch und ordnet sie in Kategorien: "wahr – falsch – uneinig". Dies soll in einem Diskussionsprozess erfolgen.
Schritt 2:
Präsentation
Jede Gruppe erarbeitet ein Plakat mit den Ergebnissen, das anschließend präsentiert wird.
Schritt 3:
Diskussion
Nach der Vorstellung der Plakate soll eine Klassendiskussion entstehen, die von Ihnen als Lehrperson moderiert wird. Im Anschluss werden mittels der wahren Aussagen Irrtümer aufgeklärt und vorhandenes Wissen fundiert.
Tipp: Überlegenswert ist auch die Bildung von geschlechtshomogenen Gruppen.
Vertiefung
Die Kleingruppen bereiten sich mit Hilfe eines Informationsblattes des Vereins AÖF oder zusätzlicher Informationen entweder zu Hause oder im Unterricht auf ein Thema (z.B. Formen von Gewalt, sexueller Missbrauch, Frauenhäuser, Stalking, Migration und Gewalt) vor.
Podiumsdiskussion, in der die Jugendlichen die Rolle von ExpertInnen zum Thema Gewalt in der Familie einnehmen:
Jede Kleingruppe bestimmt eine/n MitdiskutantIn, der/die auf dem Podium Platz nimmt. Insgesamt sollten ca. vier bis fünf ExpertInnen und ein/e ModeratorIn (z.B. GeschäftsführerIn eines Frauenhauses, Anwalt/Anwältin, Vertreter einer Männerberatungsstelle, SozialarbeiterIn, MigrationsexpertIn) miteinander diskutieren.
Dann werden Standpunkte und Meinungen zum Thema ausgetauscht und Fragen aus dem Publikum beantwortet.
Abschluss und Reflexion
Gehen Sie im Anschluss auf offene Fragen ein und schließen Sie Wissenslücken. Wichtig: Immer beachten, dass es sich um ein sehr sensibles Thema handelt; falls in der Diskussion traumatische Erlebnisse zum Vorschein kommen, abbrechen.
Unterlagen für die Übung / Downloads
- Kopiervorlage Faktencheck zu Mythen [pdf, 661 KB]
Links + Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Familienrecht | Gewaltprävention | Gewaltschutzgesetz
www.gewalt-ist-nie-ok.at: Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser stellt Kindern und Jugendlichen auf dieser Seite Hilfe und Unterstützung gegen häusliche Gewalt online zur Verfügung und enthält auch spezielle Informationen für Lehrerkräfte.
Informationsblätter zu Themen wie Formen der Gewalt, sexueller Missbrauch, Statistiken usw. des Vereins Autonomer Österreichischer Frauenhäuser (AÖF): als Download unter
www.aoef.at > Infoshop > Infomaterial zum Bestellen
16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist eine internationale Kampagne, die jedes Jahr von 25. November bis 10. Dezember stattfindet. Auf der ganzen Welt nützen Fraueninitiativen den Zeitraum vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen und setzen Aktionen dazu.