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European Education Area

Quality education and training for all

Aktionsplan für digitale Bildung (2021-2027)

Was ist der Aktionsplan für digitale Bildung?

Der Aktionsplan für digitale Bildung (2021-2027) ist eine neu aufgelegte politische Initiative der Europäischen Union (EU) mit der gemeinsamen Vision einer hochwertigen, inklusiven und zugänglichen digitalen Bildung in Europa. Ziel ist die Unterstützung der EU-Länder bei der Anpassung ihrer Bildungs- und Berufsbildungssysteme an das digitale Zeitalter.

Der Aktionsplan vom 30. September 2020 fordert eine engere europäische Zusammenarbeit in der digitalen Bildung, um Probleme anzugehen und Chancen zu nutzen, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben haben. Lehrenden und Lernenden, der Politik, Hochschulen und Forschung auf nationaler, EU- und internationaler Ebene sollen Perspektiven geboten werden.

Die Initiative trägt zur Priorität der Kommission Ein Europa für das digitale Zeitalter und zu NextGenerationEU bei. Außerdem unterstützt sie die Aufbau- und Resilienzfazilität, mit der eine grünere, digitalere und widerstandsfähigere Europäische Union geschaffen werden soll.

Der Aktionsplan für digitale Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung der Vision, bis 2025 einen europäischen Bildungsraum zu schaffen. Er trägt zur Verwirklichung der Ziele der Europäischen Kompetenzagenda, des Aktionsplans zur europäischen Säule sozialer Rechte und des Digitalen Kompasses 2030: der europäische Weg in die digitale Dekade bei.

Als Grundlage für den Vorschlag holte die Kommission von Juli bis September 2020 in einer öffentlichen Konsultation die Ansichten und Erfahrungen aller Bürgerinnen und Bürger, Institutionen und Organisationen ein.

Maßnahmen des Aktionsplans für digitale Bildung

Der Aktionsplan für digitale Bildung verfolgt zwei strategische Prioritäten und sieht dazu 14 Maßnahmen vor:

Priorität 1: Förderung der Entwicklung eines leistungsfähigen digitalen Bildungsökosystems

Das wird die Europäische Kommission unternehmen

  • Maßnahme 1: Strukturierter Dialog mit den Mitgliedstaaten über digitale Bildung und digitale Kompetenzen
  • Maßnahme 2: Empfehlung des Rates zu Blended-Learning-Ansätzen für eine hochwertige und inklusive Primar- und Sekundarbildung
  • Maßnahme 3: Europäischer Rahmen für digitale Bildungsinhalte
  • Maßnahme 4: Konnektivität und digitale Ausrüstung für die allgemeine und berufliche Bildung
  • Maßnahme 5: Pläne für den digitalen Wandel für Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung
  • Maßnahme 6: Ethische Leitlinien für Lehrkräfte über die Nutzung von KI und Daten für Lehr- und Lernzwecke

Priorität 2: Ausbau digitaler Kompetenzen für den digitalen Wandel

Das wird die Europäische Kommission unternehmen

  • Maßnahme 7: Gemeinsame Leitlinien für Lehrkräfte und Bildungspersonal zur Förderung digitaler Kompetenzen und zur Bekämpfung von Desinformation im Rahmen der allgemeinen und beruflichen Bildung
  • Maßnahme 8: Aktualisierung des europäischen Referenzrahmens für digitale Kompetenzen im Hinblick auf die Einbeziehung von KI-Kompetenzen und Datenkompetenz
  • Maßnahme 9: Europäisches Zertifikat für digitale Kompetenzen (EDSC)
  • Maßnahme 10: Empfehlung des Rates für eine bessere Vermittlung digitaler Kompetenzen in der allgemeinen und beruflichen Bildung
  • Maßnahme 11: Länderübergreifende Datenerhebung und ein EU-Ziel für digitale Kompetenzen von Lernenden
  • Maßnahme 12: Praktikumsprogramm „Digitale Chance“ (Digital Opportunity Traineeships)
  • Maßnahme 13: Beteiligung von Frauen an MINT-Fächern
  • Europäische Plattform für digitale Bildung

Europäische Plattform für digitale Bildung

Zur Unterstützung beider Prioritäten wird die Kommission auch eine europäische Plattform für die Zusammenarbeit und den Austausch über digitale Bildung einrichten.

Warum besteht Handlungsbedarf?

Der digitale Wandel hat Gesellschaft und Wirtschaft verändert, was sich immer stärker auf unseren Alltag auswirkt. Jetzt müssen die Bildungssysteme und -einrichtungen nachziehen und ihre digitale Kapazität erhöhen.

Die Pandemie hat den bestehenden Trend hin zum Online- und hybriden Lernen weiter beschleunigt und neue innovative Möglichkeiten für Lernende und Lehrende aufgezeigt. Lehr- und Lernaktivitäten werden nun ganz anders organisiert, und der Austausch im Internet ist persönlicher und flexibler. Allerdings hat die Einführung digitaler Technologien im Bildungsbereich Herausforderungen und Ungleichheiten offengelegt – zwischen jenen, die Zugang zu digitalen Technologien haben, und jenen, die keinen Zugang haben (zum Beispiel Menschen aus benachteiligten Verhältnissen). Auch sind nicht alle Bildungs- und Berufsbildungseinrichtungen gleich gut aufgestellt, was die Weiterschulung der Lehrkräfte oder das allgemeine Niveau an digitalen Kapazitäten angeht.

Deswegen waren wirksame und koordinierte Maßnahmen auf EU-Ebene erforderlich, um die Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung dabei zu unterstützen, die durch die Corona-Pandemie aufgedeckten und verstärkten Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig eine langfristige Vision für das weitere Vorgehen im Bereich der digitalen Bildung in Europa vorzulegen.

Die Zahlen sprechen ebenfalls für sich:

  • Eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2018 ergab, dass sich durchschnittlich weniger als 40 % des Bildungspersonals in der EU für den Einsatz digitaler Technologien im Unterricht bereit fühlten, wobei zwischen den EU-Mitgliedstaaten Unterschiede bestehen.
  • Mehr als ein Drittel der 13- bis 14-Jährigen, die 2018 an der International Computer and Information Literacy Study (ICILS) teilgenommen haben, konnten keine grundlegenden digitalen Kompetenzen vorweisen.
  • Ein Viertel der Haushalte mit niedrigem Einkommen hat keinen Zugang zu Computern und Breitbandnetzen, wobei die Unterschiede in der EU vom Haushaltseinkommen beeinflusst werden (Eurostat, 2019).
  • 95 % der Befragten der Konsultation zum Aktionsplan für digitale Bildung sind der Ansicht, dass die Corona-Pandemie einen Wendepunkt für den Einsatz von Technologie in der allgemeinen und beruflichen Bildung darstellt (Aktionsplan für digitale Bildung, öffentliche Konsultation, 2020).

Erster Aktionsplan für digitale Bildung

Der Aktionsplan für digitale Bildung (2021-2027) baut auf dem ersten Aktionsplan für digitale Bildung (2018-2020) auf.

Noch Fragen?

Der Aktionsplan für digitale Bildung wird vom Referat für digitale Bildung der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport koordiniert.

Weitere Informationen über den Aktionsplan für digitale Bildung erhalten Sie per E-Mail unter
EAC-DIGITALEDUCATION@ec.europa.eu.

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